Was ist der Unterschied zwischen Indoor- und Outdoorklettern?

 

Klettern ist in den letzten Jahren zu einer immer beliebteren Sportart geworden. Bevor es aber an die Kletterwand geht, gilt es zunächst, eine wichtige Entscheidung zu fällen: Gehe ich lieber in die Kletterhalle oder zum Felsklettern raus in die Natur?

Denn nicht nur das generelle Erlebnis ist beim Outdoorklettern und Klettern in der Halle unterschiedlich, sondern auch die Voraussetzungen und Herausforderungen. Sehen wir uns einmal die wichtigsten Unterschiede an.

Wo kann man überall klettern?

Indoorklettern

Zum Indoorklettern geht man üblicherweise in eine Kletterhalle. Die Kletterwände dort gehen aber nicht immer nur senkrecht nach oben. Schließlich hat man es beim Felsklettern in der Natur auch häufig mit Überhängen und anderen Herausforderungen zu tun, die hier nachgebildet werden. 

Eine Kletterwand wird in der Regel aus Sperrholz gebaut und ist mit Vorsprüngen, Mulden und verschiedenen Griffen versehen. Die Kletterhalle ist ein besonders sicherer Ort und ideal für gelegentliche und unerfahrene Kletterer, da dir zur Not das Personal zur Seite steht und auch das Wetter keine Rolle spielt.

Outdoorklettern

Zum Outdoorklettern geht es, wie der Name schon sagt, nach draußen an eine natürliche Felswand. Geeignet sind Felsen, Klippen, Berge und alles, an dem man sonst noch so hochklettern kann. Es gibt jedoch einige Dinge, die du beim Felsenklettern beachten musst: Das Wetter muss mitspielen und du musst dich auf deine eigenen Fähigkeiten sowie die deines Teams verlassen können, um in unerwarteten Situationen entsprechend handeln zu können. Das Outdoorklettern ist im Gegensatz zum Indoorklettern somit wesentlich herausfordernder.

 

Die verschiedenen Kletterstile

Indoorklettern

Beim Indoorklettern gibt es drei grundlegende Varianten: das sogenannte Top-Rope-Klettern, das Vorstiegklettern bzw. Lead Climbing und das Bouldern. Hier die Unterschiede:

  • Top-Rope-Klettern: Bei dieser Variante ist das Seil bereits oben an der Kletterwand befestigt. Somit ist der Kletterer von vornherein gesichert.

  • Vorstiegklettern: Bei dieser Kletterart wird das Seil während des Aufstiegs nach und nach an Sicherungspunkten befestigt. Der Kletterer nimmt das Seil sozusagen mit sich mit.

  • Bouldern: Beim Bouldern ist die Kletterwand in der Regel niedriger und hat zahlreiche Überhänge, die es zu meistern gilt. Die Kletterer sind dabei nicht durch ein Seil gesichert, weshalb sich am Fuße der Kletterwand eine dicke Sicherheitsmatte befindet.

Outdoorklettern

Beim Klettern an natürlichen Felswänden unterscheidet man zwischen traditionellem Klettern, Sportklettern und Outdoor-Bouldern. Jeder dieser Varianten erfordert spezifische Fähigkeiten und spezielle Ausrüstung. 

  • Traditionelles Klettern: Bei dieser Klettermethode setzt der Kletterer auf seinem Weg nach oben sogenannte Sicherungs- oder Fixpunkte, an denen das Seil mithilfe von Karabinerhaken eingeklinkt wird. Diese werden nach dem erfolgreichen Aufstieg wieder vollständig entfernt.

  • Sportklettern: Bei dieser Variante des Felskletterns werden auf der Route permanente Sicherungspunkte und Bolzen in den Fels gesetzt.

  • Outdoor-Bouldern: Ähnlich wie beim Indoor-Bouldern wird auch hier ohne Sicherung an niedrigeren Felsen geklettert – nur eben in der Natur. Auch hierbei sorgt eine Matte bzw. ein Crash-Pad für die Sicherheit bei Stürzen.

Die richtige Kletterausrüstung

Was braucht man zum Klettern in der Halle?

In Sachen Kleidung benötigt man zum Indoorklettern nichts Spezielles. Am besten trägst du bequeme Sportsachen wie Shorts aus flexiblem Material und ein atmungsaktives T-Shirt.

 

Worauf du auch beim Indoorklettern nicht verzichten solltest, sind gute Kletterschuhe und ein Helm. Manche Kletterer haben auch einen Kreidebeutel dabei, um für sicheren Grip zu sorgen. Kletterausrüstung wie Geschirr und Seile kann man in der Regel direkt in der Kletterhalle ausleihen – so musst du dir keine eigene kaufen. 

Was braucht man zum Bouldern und Felsklettern in der Natur?

Beim Outdoorklettern musst du dir etwas mehr Gedanken über deine Ausrüstung machen. Wähle auch hier eine robuste, dehnbare Hose und ein schweißableitendes Oberteil. Dazu unbedingt gut sitzende Kletterschuhe für festen Grip und einen hochwertigen Kletterhelm. Ein Kreidebeutel empfiehlt sich auch hier. 

Zum Outdoor-Bouldern benötigst du neben passender Kleidung, Kletterschuhen und Helm auch ein Crash-Pad, auf das du fallen kannst. Für längere Klettertouren brauchst du außerdem entsprechende Seile, Geschirr und weitere Sicherheitsausrüstung. In einem hochwertigen Kletterrucksack kannst du dein gesamtes Kletterzubehör sicher unterbringen und schnell darauf zugreifen – egal, welchen Fels du dir vorgenommen hast.

Kletterfähigkeiten

Indoorklettern

Für Anfänger ist das Indoorklettern die ideale Einstiegsvariante. Die unterschiedlichen Routen einer Kletterwand sind meist farbig nach Schwierigkeitsgrad markiert. So kannst du erst einmal mit einer leichteren Route beginnen und dich nach und nach wortwörtlich hocharbeiten. Außerdem ist in der Kletterhalle immer jemand Erfahrenes anwesend, der dir bei Fragen oder Problemen weiterhilft. Und auch die Kletterausrüstung ist bereits vorhanden, sodass du sofort loslegen kannst.

Outdoorklettern

Das Felsklettern in der Natur ist eher etwas für erfahrenere Kletterer. Die Routen sind nicht markiert und du musst in der Lage sein, dir deinen Weg selbst zu suchen. Darüber hinaus ist kein Fels wie der andere, sodass du nicht immer guten Grip hast. Und auch das Wetter ist unberechenbar und kann von einer auf die andere Minute umschlagen.

Sicherheit

Indoorklettern

Die Sicherheit der Kletterer hat in Kletterhallen höchste Priorität. Das Kletterzubehör wird regelmäßig vom Personal überprüft und auch das Wetter stellt beim Indoorklettern keine Gefahr dar. Und wenn du einmal Hilfe benötigst, ist immer schnell jemand da.

Outdoorklettern

Beim Outdoorklettern bist du hingegen selbst für deine Sicherheit verantwortlich. Das bedeutet, dass du deine Kletterausrüstung vor jedem Aufstieg selbst gründlich checken und dich auf Notsituationen vorbereiten musst. Daher ist Outdoorklettern eher etwas für erfahrene Kletterer.

Soziale Aspekte des Kletterns

Indoorklettern

In Kletterhallen herrscht meist eine lockere, gemeinschaftliche Atmosphäre. Indoorklettern ist somit eine gute Gelegenheit, Sport zu treiben und dabei Gleichgesinnte zu treffen. Du kannst von anderen lernen, dich bei Fragen an Profis wenden und sogar an Events und Wettbewerben teilnehmen.

Outdoorklettern

Das Fels- und Sportklettern in der Natur ist ebenfalls ein tolles gemeinschaftliches Erlebnis. Du kannst dich dabei voll und ganz auf das Klettern konzentrieren oder einfach die Natur genießen – je nachdem, wie es der Schweregrad erlaubt.

 

Kosten

Indoorklettern

Beim Indoorklettern musst du in der Regel entweder Eintritt oder einen Mitgliedsbeitrag zahlen. Kletterausrüstung wie Seile und Geschirr kannst du jedoch meist ausleihen, sodass du dir nicht extra dein eigenes Zubehör kaufen musst.

Outdoorklettern

Fürs Outdoorklettern benötigst du dein eigenes Kletterzubehör, weshalb du erst einmal ein wenig Geld investieren musst. Danach ist das Klettern aber quasi umsonst!

Vorteile für Körper und Geist

Indoorklettern

Indoorklettern ist ein Workout für den gesamten Körper. Dabei werden verschiedene Muskelgruppen angesprochen und die Beweglichkeit verbessert. Außerdem ist das Klettern eine perfekte Auszeit vom Alltag und kann helfen, Stress abzubauen.

Outdoorklettern

Das Outdoorklettern hat ähnliche Vorteile für die körperliche Fitness – mit noch ein paar Extra-Herausforderungen. Auf natürlichen Felsformationen die Balance zu halten, ist häufig schwieriger und erfordert viel Fußarbeit sowie eine stabile Core-Muskulatur. Darüber hinaus lernst du durch die unvorhersehbaren Bedingungen beim Felsklettern, schnell auf Probleme zu reagieren und diese zu lösen. Und zu guter Letzt ist Bewegung an der frischen Luft ein echter Stimmungsaufheller. In der Weite und Schönheit der Natur kommen deine Gedanken zur Ruhe – das gibt es in der Kletterhalle eher weniger.

Wetterbedingungen

Indoorklettern

Einer der Vorteile vom Indoorklettern ist, dass du es das ganze Jahr über tun kannst. Egal, ob es draußen regnet, schneit oder brütend heiß ist – in der Kletterhalle herrschen gleichbleibend optimale Bedingungen. So kannst du einfacher und vor allem regelmäßiger trainieren und deine Fähigkeiten ausbauen.

Outdoorklettern

Aus Sicherheitsgründen wird das Klettern draußen nur unter guten Wetterbedingungen empfohlen. Bei Sturm, Hitze und unberechenbarem Wind solltest du deine Pläne besser überdenken. Für viele Kletterer macht diese Unberechenbarkeit aber auch gerade den Reiz am Felsklettern aus, da sie eine besondere Herausforderung darstellt.

Die perfekte Kletterausrüstung

Kletterhallen sind eine sichere Umgebung und eignen sich für alle, die regelmäßig klettern wollen oder gerade erst damit anfangen. Outdoorklettern wird hingegen als authentischer empfunden und ist daher ideal für alle, die das Abenteuer suchen und dabei ihre Fähigkeiten weiter ausbauen wollen. Letzten Endes liegt es an dir, wofür du dich entscheidest.

Bei The North Face findest du eine große Auswahl an Oberteilen, Hosen, Jacken und Zubehör für deine nächsten Indoor- und Outdoor-Klettersessions – egal, ob du gerade erst anfängst oder schon ein echter Pro bist.